Teil 2 - Tag 3 der IWC-Tagung
Teil 2: Diskussion am Nachmittag des dritten Tages der 58. IWC-Jahrestagung
Der Delegationsleiter Japans berichtet, in der Mittagspause eine persönliche Drohung via E-Mail erhalten zu haben und ersucht um eine allgemeine Verurteilung solcher Aktionen durch die Kommission. UK, US und andere Stimmen dem zu und es kommt zu einer einstimmigen Verurteilung solcher Aktionen.
Tagsordnungspunkt: wissenschaftlicher Walfang
Vorsitzender des Wissenschaftsausschuss berichtet von der Diskussion zu der Thematik im Wissenschaftsausschuss. Dort kam es vor allem zu einer Debatte über einen Vorschlag zur Evaluierung von solchen Anträgen (Anm. die WDCS hatte in den vergangenen Tagen diesen „Review Process“ heftig kritisiert). Der Vorsitzende merkt an, dass im Folgejahr die Diskussion fortgesetzt wird.
Japan präsentiert JARPA II: wissenschaftliches Walfangprogramm in der Antarktis.
Nach eigenen Aussagen hat es alle seine Ziele erreicht.
Zwergwale: 853
Finnwale: 10
Wichtige Informationen über das Management von Walbeständen konnten gewonnen werden. Buckelwale und Finnwale verdrängen die Zwergwale und drängen diese immer weiter in die Nähe des Eises und auch ins Packeis. Neue Erkenntnisse: Finnwale hatten Krill im Magen (Anm. kaufen Sie sich ein Kinderbuch und dort finden sie die gleiche Information). Es kommt zur Nahrungskonkurrenz zwischen Zwergwalen, Finnwalen und Buckelwalen.
Neuseeland: welche Bestandsschätzungen wird von Japan genutzt, um deren Aussagen zu treffen.
Frage bleibt unbeantwortet.
Neuseeland hakt nach.
Japan: nutzt die Zahl von 228.000 Zwergwale (JARPA Zahlen) für diesen Teil des indischen Ozeans.
Österreich: kritisiert die falschen Aussagen Japans zu den Angaben betreffend Biomasse und Verbrauch durch Zwergwale, denn die Zahl der geschätzten Zwergwale ist dramatisch gesunken.
Schweden: möchte wissen, wie lange das Walfangprogramm dauern soll.
Japan: Wissenschaftsausschuss hat nicht anerkannt, dass die Anzahl der Zwergwale abnimmt. Es gibt für die geringere Zahl andere Erklärungen. Frage Schwedens wird nicht beantwortet.
Australien:
Es gibt auch keine anerkannte Schätzung zu Finnwalen, wie kommt Japan zu deren Aussage über den Prozentsatz getöteter Finnwale in Bezug auf deren Bestandsgröße.
Japan: auch wenn der Wissenschaftsausschuss die zahl nicht bestätigt hat, gibt s Kontinuität in der Schätzung des Bestandes durch Japans Wissenschaftler und die Zahl liegt bei 31.000 Tiere.
Australien:
Sorge über die Tatsache, dass Japan ohne anerkannte Bestandsschätzungen Walfangaktivitäten ausführt, insbesondere auf Arten, die als stark gefährdet gelten.
Belgien:
In der Tat werden Zwergwale auch weiter südlich angetroffen, jedoch die Aussage, dass Buckelwale und Finnwale die Zwergwale nach Süden Richtung Eis trennen, ist pure Erfindung und es gibt keinen anderen Wissenschaftler aus jenen Japans, die eine solche Hypothese bestätigen.
Japan setzt Präsentation über deren „Wissenschaft“ fort – wissenschaftlicher Walfang im Nordwestpazifik:
Laut Japan steigt der Bestand von Seiwalen, Brydewalen und Zwergwalen. Japan zeigt auf einem Video einen kurz auftauchenden Zwergwal in der Nähe eines Fischereischiffes und nutzt dies als Beweis, dass Zwergwale Fische fangen, die auch vom Menschen gefangen werden. Somit sind sie Nahrungskonkurrenten. Ziel Japans ist es, ein Gleichgewicht zwischen Fischbestände und Walbeständen herzustellen und Wale nachhaltig zu nutzen.
Australien:
Es fällt schwer, diese Präsentation ernst zu nehmen. Wir vermissen u.a. auch eine Evaluierung der Menge an fisch, die von der Fischerei genutzt werden. Das ganze ist eine reine Farce.
Japan:
Wir sammeln auch Fischereidaten. Unsere Präsentation war einfach zur kurz.
Brasilien:
Das ganze ist lächerlich und nicht seriös und kann nur als „biologischer Unsinn“ beschrieben werden. Würde man dies genauer betrachten könnte man klar sehen, dass der Rückgang der weltweiten Fischbestände gleichzeitig mit der Abnahme der Walbestände stattgefunden haben und somit vom Menschen verursacht wurden.
Mexiko:
Es ist kein Beweis, ein Video zu zeigen bei dem Zwergwal auftaucht, um zu sagen, dass diese Nahrungskonkurrenten sind. Das ganze sind gefährliche Aussagen, die mit Wissenschaft nichts zu tun haben.
Japan:
Das Video ist nicht genug, jedoch haben wir auch nachher den Mageninhalt gezeigt. Unsere Regierung hat Verantwortung gegenüber den Fischereigemeinden, um hier mehr Forschung zu betreiben. Wir möchten Wale nicht als „bad guy“ darstellen.
Anmerkung: mittlerweile können viele im Raum das Lachen kaum noch unterdrücken, leider ist es jedoch bittere Realität und das Lachen vergeht einem gleich, wenn man sich die Auswirkungen vor Augen hält.
Norwegen: ist von der Qualität von der wissenschaftlichen Arbeit Japans beeindruckt. Es ist eine schwierige, aber wichtige Forschungsarbeit.
Monaco: wir haben großen Respekt vor japanischen Wissenschaftlern, jedoch zweifle ich ein wenig daran, diesen Eindruck aus anderen wissenschaftlichen Gebieten auf dieses Thema übertragen zu können. Die meisten wissenschaftlichen Arbeiten zeigen eindeutig, dass es die industrielle Fischerei ist, die für den Rückgang der weltweiten Fischbestände, insbesondere in Gewässern von Entwicklungsländern, verantwortlich ist. Dies sollten sich vor allem die Delegierten einiger Länder hier in diesem Forum vor Augen halten.
Luxemburg: möchte Video nochmals langsam abgespielt sehen, da es sein könnte, dass das Video geschnitten wurde.
Japan: der Grad der Konkurrenz zwischen Meeressäugern und Menschen um Fischbestände muss regional spezifisch betrachtet werden, man kann keine allgemeine Aussage treffen. Geht auf die Bitte Luxemburgs nicht ein.
Portugal: das Modell ist eine reine Simplifizierung der Problematik.
Gabon: die Situation in ihren Gewässern ist dramatisch. Die Vogelgrippe hat dramatische Auswirkung auf unsere Nahrungsmittelsituation und wir müssen Wale als Ressource nutzen. Es geht um die Sicherheit der Nahrungsmittelversorgung.
USA: diese Diskussion zeigt, dass es wichtig ist, wissenschaftlichen Walfang zu beenden („phase out“) und in Beziehung zur Diskussion über das RMS setzen. Deswegen ist auch der vorgeschlagene ReviewProcess wichtig, der vom Wissenschaftsausschuss diskutiert wird.
Dominica: welche wichtigen Informationen liefert das Programm im Bezug auf das Vorsorgeprinzip.
St. Vincent: es hat den Anschein, dass man die Arbeit japanischer Wissenschaftler schlecht machen möchte.
Island: dankt Japan für die wirklich eindrucksvolle Präsentation.
Ich muss unterbrechen, weil wir ein wichtiges Dokument erhalten haben …
… daher war es mir nicht möglich die weitere Debatte zu dokumentieren …
Der Delegationsleiter Japans berichtet, in der Mittagspause eine persönliche Drohung via E-Mail erhalten zu haben und ersucht um eine allgemeine Verurteilung solcher Aktionen durch die Kommission. UK, US und andere Stimmen dem zu und es kommt zu einer einstimmigen Verurteilung solcher Aktionen.
Tagsordnungspunkt: wissenschaftlicher Walfang
Vorsitzender des Wissenschaftsausschuss berichtet von der Diskussion zu der Thematik im Wissenschaftsausschuss. Dort kam es vor allem zu einer Debatte über einen Vorschlag zur Evaluierung von solchen Anträgen (Anm. die WDCS hatte in den vergangenen Tagen diesen „Review Process“ heftig kritisiert). Der Vorsitzende merkt an, dass im Folgejahr die Diskussion fortgesetzt wird.
Japan präsentiert JARPA II: wissenschaftliches Walfangprogramm in der Antarktis.
Nach eigenen Aussagen hat es alle seine Ziele erreicht.
Zwergwale: 853
Finnwale: 10
Wichtige Informationen über das Management von Walbeständen konnten gewonnen werden. Buckelwale und Finnwale verdrängen die Zwergwale und drängen diese immer weiter in die Nähe des Eises und auch ins Packeis. Neue Erkenntnisse: Finnwale hatten Krill im Magen (Anm. kaufen Sie sich ein Kinderbuch und dort finden sie die gleiche Information). Es kommt zur Nahrungskonkurrenz zwischen Zwergwalen, Finnwalen und Buckelwalen.
Neuseeland: welche Bestandsschätzungen wird von Japan genutzt, um deren Aussagen zu treffen.
Frage bleibt unbeantwortet.
Neuseeland hakt nach.
Japan: nutzt die Zahl von 228.000 Zwergwale (JARPA Zahlen) für diesen Teil des indischen Ozeans.
Österreich: kritisiert die falschen Aussagen Japans zu den Angaben betreffend Biomasse und Verbrauch durch Zwergwale, denn die Zahl der geschätzten Zwergwale ist dramatisch gesunken.
Schweden: möchte wissen, wie lange das Walfangprogramm dauern soll.
Japan: Wissenschaftsausschuss hat nicht anerkannt, dass die Anzahl der Zwergwale abnimmt. Es gibt für die geringere Zahl andere Erklärungen. Frage Schwedens wird nicht beantwortet.
Australien:
Es gibt auch keine anerkannte Schätzung zu Finnwalen, wie kommt Japan zu deren Aussage über den Prozentsatz getöteter Finnwale in Bezug auf deren Bestandsgröße.
Japan: auch wenn der Wissenschaftsausschuss die zahl nicht bestätigt hat, gibt s Kontinuität in der Schätzung des Bestandes durch Japans Wissenschaftler und die Zahl liegt bei 31.000 Tiere.
Australien:
Sorge über die Tatsache, dass Japan ohne anerkannte Bestandsschätzungen Walfangaktivitäten ausführt, insbesondere auf Arten, die als stark gefährdet gelten.
Belgien:
In der Tat werden Zwergwale auch weiter südlich angetroffen, jedoch die Aussage, dass Buckelwale und Finnwale die Zwergwale nach Süden Richtung Eis trennen, ist pure Erfindung und es gibt keinen anderen Wissenschaftler aus jenen Japans, die eine solche Hypothese bestätigen.
Japan setzt Präsentation über deren „Wissenschaft“ fort – wissenschaftlicher Walfang im Nordwestpazifik:
Laut Japan steigt der Bestand von Seiwalen, Brydewalen und Zwergwalen. Japan zeigt auf einem Video einen kurz auftauchenden Zwergwal in der Nähe eines Fischereischiffes und nutzt dies als Beweis, dass Zwergwale Fische fangen, die auch vom Menschen gefangen werden. Somit sind sie Nahrungskonkurrenten. Ziel Japans ist es, ein Gleichgewicht zwischen Fischbestände und Walbeständen herzustellen und Wale nachhaltig zu nutzen.
Australien:
Es fällt schwer, diese Präsentation ernst zu nehmen. Wir vermissen u.a. auch eine Evaluierung der Menge an fisch, die von der Fischerei genutzt werden. Das ganze ist eine reine Farce.
Japan:
Wir sammeln auch Fischereidaten. Unsere Präsentation war einfach zur kurz.
Brasilien:
Das ganze ist lächerlich und nicht seriös und kann nur als „biologischer Unsinn“ beschrieben werden. Würde man dies genauer betrachten könnte man klar sehen, dass der Rückgang der weltweiten Fischbestände gleichzeitig mit der Abnahme der Walbestände stattgefunden haben und somit vom Menschen verursacht wurden.
Mexiko:
Es ist kein Beweis, ein Video zu zeigen bei dem Zwergwal auftaucht, um zu sagen, dass diese Nahrungskonkurrenten sind. Das ganze sind gefährliche Aussagen, die mit Wissenschaft nichts zu tun haben.
Japan:
Das Video ist nicht genug, jedoch haben wir auch nachher den Mageninhalt gezeigt. Unsere Regierung hat Verantwortung gegenüber den Fischereigemeinden, um hier mehr Forschung zu betreiben. Wir möchten Wale nicht als „bad guy“ darstellen.
Anmerkung: mittlerweile können viele im Raum das Lachen kaum noch unterdrücken, leider ist es jedoch bittere Realität und das Lachen vergeht einem gleich, wenn man sich die Auswirkungen vor Augen hält.
Norwegen: ist von der Qualität von der wissenschaftlichen Arbeit Japans beeindruckt. Es ist eine schwierige, aber wichtige Forschungsarbeit.
Monaco: wir haben großen Respekt vor japanischen Wissenschaftlern, jedoch zweifle ich ein wenig daran, diesen Eindruck aus anderen wissenschaftlichen Gebieten auf dieses Thema übertragen zu können. Die meisten wissenschaftlichen Arbeiten zeigen eindeutig, dass es die industrielle Fischerei ist, die für den Rückgang der weltweiten Fischbestände, insbesondere in Gewässern von Entwicklungsländern, verantwortlich ist. Dies sollten sich vor allem die Delegierten einiger Länder hier in diesem Forum vor Augen halten.
Luxemburg: möchte Video nochmals langsam abgespielt sehen, da es sein könnte, dass das Video geschnitten wurde.
Japan: der Grad der Konkurrenz zwischen Meeressäugern und Menschen um Fischbestände muss regional spezifisch betrachtet werden, man kann keine allgemeine Aussage treffen. Geht auf die Bitte Luxemburgs nicht ein.
Portugal: das Modell ist eine reine Simplifizierung der Problematik.
Gabon: die Situation in ihren Gewässern ist dramatisch. Die Vogelgrippe hat dramatische Auswirkung auf unsere Nahrungsmittelsituation und wir müssen Wale als Ressource nutzen. Es geht um die Sicherheit der Nahrungsmittelversorgung.
USA: diese Diskussion zeigt, dass es wichtig ist, wissenschaftlichen Walfang zu beenden („phase out“) und in Beziehung zur Diskussion über das RMS setzen. Deswegen ist auch der vorgeschlagene ReviewProcess wichtig, der vom Wissenschaftsausschuss diskutiert wird.
Dominica: welche wichtigen Informationen liefert das Programm im Bezug auf das Vorsorgeprinzip.
St. Vincent: es hat den Anschein, dass man die Arbeit japanischer Wissenschaftler schlecht machen möchte.
Island: dankt Japan für die wirklich eindrucksvolle Präsentation.
Ich muss unterbrechen, weil wir ein wichtiges Dokument erhalten haben …
… daher war es mir nicht möglich die weitere Debatte zu dokumentieren …
Walschutz - 18. Jun, 23:00
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